Kieler Schatten

Gaarden


Der Kieler Stadtteil Gaarden bestand ursprünglich aus zwei Dörfern im Osten und Süden der Kieler Förde. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts entstanden am Ostufer drei große Werften. Für die Werftarbeiter wurden in Gaarden und den angrenzenden Dörfern ausgedehnte Siedlungen gebaut. Gaarden wurde eingemeindet und entwickelte sich zu Kiels größtem Arbeiterviertel mit den üblichen sozialen Problemen. Die wohlhabenden Bürger wohnten am Westufer der Förde, hauptsächlich nördlich des Schlosses. Bis heute ist das soziale Gefälle zwischen Ostufer und Westufer in seinen Grundzügen geblieben.



Abb. 1 - Werftarbeiterpark
Abb. 1 - Werftarbeiterpark

Der Werftarbeiterpark (heute: Werftpark) an der Grenze zwischen Gaarden und Ellerbek wurde zur Erholung der Werftarbeiter angelegt.


Aufnahme von 1918.    


Abb. 2 - Südseite des Vinetaplatz
Abb. 2 - Südseite des Vinetaplatz

Der Vinetaplatz (hier Blickrichtung Medusastraße) wurde 1904 als zentraler Marktplatz des bis dahin weitgehend ungeplant gewachsenen Stadtteils Gaarden angelegt. Der Name stammt von dem in Gaarden gebauten Kreuzer „Vineta“.


Rosenbaum überquert den Platz, um einen Zeugen aufzusuchen.    


Abb. 3 - Nordseite des Vinetaplatzes
Abb. 3 - Nordseite des Vinetaplatzes

Die Nordseite des Vinetaplatzes mit dem Warenhaus Stahl & Stiller. Links die Elisabethstraße, die Haupteinkaufsstraße Gaardens. Aufnahme um 1915.    


Abb. 4 - Krupp’sche Kolonie, Westseite
Abb. 4 - Krupp’sche Kolonie, Westseite

Die Krupp’sche Kolonie wurde ab 1901 am Gaardener Germaniaring (heute: Ostring zwischen Preetzer Straße und Theodor-Heuss-Ring) als Siedlung für die Arbeiter der Germaniawerft gebaut. Die Wohnung waren  mit fließendem Wasser und innenliegendem WC ausgerüstet. Für Arbeiterunterkünfte der damaligen Zeit war dies ungewöhnlich komfortabel. Hier wohnte Kranführer Fricke, das Mordopfer.    


Abb. 5 - Krupp’sche Kolonie, Ostseite
Abb. 5 - Krupp’sche Kolonie, Ostseite

Die andere Straßenseite der Krupp’schen Kolonie, Germaniaring, Ecke Greifstraße. Die Kolonie wurde von zweiten Weltkrieg verschont. Sie sieht heute noch fast genauso aus wie auf den Fotos. Nur die Bäume sind größer.